Meine Liebste und ich sind im Auto unterwegs, um Freunde zu besuchen. Während ich mich aufmerksam durch den Verkehr auf Deutschlands Autobahnen kämpfe, nickt meine Liebste auf dem Beifahrersitz für eine halbe Stunde ein.
Und wacht wieder auf.

“Wo sind wir denn?”
“Kurz vor Lübeck Süße.”

“Das ist ganz schön voll hier…”
“Es geht, du hast ja fein geschlafen.”

“Habe ich gar nicht. Und du bist schuld!”
“Bitte? Warum denn ich?”

“Weil hier ständig das Navi quatscht.”
“Das hast du doch selber angemacht; ich brauche das gar nicht.”

“Du hättest es ja leiser machen können.”
“Habe ich auch gedacht, aber ich habs nicht hingekriegt.”

“Hättest mich ja fragen können!”
“Aber Schatz, ich dachte, dass du schläfst?”

“Habe ich aber nicht, das sagte ich ja schon!”
“Sind wir ein bisschen gereizt jetzt?”

“Nein. Blödmann.”
“Aha, ja. Nein, gar nicht gereizt, natürlich nicht…”

“Wieso quatscht das Navi? Geht doch nur geradeaus.”
“Da waren ein paar Autobahnkreuze, aber eigentlich…”

“Eigentlich was?”
“Warum fährst du immer mit Navi, obwohl du den Weg kennst?”

“Ich habe das immer an.”
“Ja, ich weiß, aber warum?”

“Dann sehe ich, ob da ein Stau ist zum Beispiel.”
“Hier ist kein Stau.”

“Das wüsstest du ja ohne das Navi gar nicht.”
“Ich höre doch Radio?”

“Hörst du ja gar nicht!”
“Nein, weil ich es vorhin wegen dir leise gedreht habe.”

“Ich habe es aber trotzdem gehört.”
“Schatz, wir sind auf der Autobahn, nicht im Schlafzimmer.”

“Ich kann nicht schlafen, schon gar nicht, wenn du fährst.”
“Wie meinst du denn das jetzt?”

“Du fährst immer so dicht auf.”
“Das stimmt doch überhaupt nicht!”

“Wohl. Da! Jetzt schon wieder!”
“Schatz, der ist doch aber vor mir gerade reingezogen!”

“Damit rechnet man als guter Autofahrer.”
“Ach und ich bin ein schlechter Autofahrer, ja?”

“Du fährst eben wie ein Mann.”
“Und wie fahren Männer bitte schön??”

“Zu schnell, zu ungeduldig, zu riskant.”
“Ich fahre nicht zu schnell, sondern zügig.”

“Ja klar. Neben dir kriegt man nicht mal ein Auge zu.”
“Also für mich sah es aber so aus, als hättest du selig geschlafen!”

“Hörst du mir nie zu?? Das Navi hat mich wach gehalten!”
“Dann mache ich es jetzt aus.”

“Nein, lass das an!”
“Wieso denn?”

“Weil ich sehen will, wann wir da sind.”
“Halbe Stunde, reicht das nicht?”

“Nein, ich wollte gleich mal bei den beiden anrufen.”
“Warum?”

“Um ihnen zu sagen, wann wir ankommen.”
“Und dafür brauchst du es auf die Minute genau, oder was?”

“Nein, aber wenn jetzt gleich ein Stau kommt, dann ändert sich doch die Ankunftszeit.”
“Hier ist kein Stau! Und es kommt auch keiner!”

“Männer! Immer alles wissen! Es könnte doch sein?”
“Gut, na gut. Dann ruf an und dann mache ich es aus.”

“Nee, das beibt an!”
“Schatz!”

“Was denn?? Fahr langsamer, sonst verstehe ich ja nichts.”

[Meine Liebste ruft bei unseren Freunden an und teilt die Ankunftszeit mit; obwohl wir absolut pünktlich sind und das meiner Meinung nach gar nicht notwendig ist. Das Navi behaupte, dass wir um 15.37 Uhr da seien. Aber da ich so rasen würde, könnte es auch früher sein, vielleicht so 15.25 Uhr. Es könne aber natürlich auch noch ein Stau kommen; dann würde es später werden...]

“Wir sollen uns keinen Stress machen, hat sie gesagt.”
“Ach was! Tatsächlich?”

“Machst du mal das Navi aus?”
“Bitte?? Ich denke, das muss immer an bleiben??”

“Es zeigt eine Stauumfahrung an, Baustelle in 15km.”
“Was? Wo!”

“Da. Siehst du?”
“Das darf doch wohl nicht wahr sein…”

“Drück auf Stopp.”
“Warum denn? Ich meine, du hast doch recht gehabt!”

“Natürlich habe ich recht, aber drück jetzt Stopp!”
“Aber jetzt ist das Navi doch sinnvoll, warum denn nun aus?”

“Ich kenne die Baustelle da. Da ist in Wirklichkeit gar nichts.”
“Ähm… Bist du dir da ganz sicher??”

“Natürlich! Oder willst du schon wieder an mir zweifeln!?”
“Nein, nein. Ich mache aus. So.”

“OK. Und jetzt fahr einfach weiter. Da ist nichts.”

[Wir kommen 45 Minuten zu spät bei unseren Freunden an...]

“Wenn du schon mal fährst!”

Kopfschüttel…

 

 

Meine Liebste und ich liegen am Strand und lassen es uns mit gar nichts tun so richtig gut gehen. Es ist ziemlich heiß, aber das erwartet man in einem Sonnenurlaub ja schließlich auch. Und es ist so schön ruhig!

“Schatz?”
“Ja?”

“Kannst du mir mal den Rücken eincremen?”
“Ja klar. Wo ist die Sonnencreme?”

“Hier in meiner Tasche.”
“Aha, Moment…”

[Ich suche in der Tasche nach der Sonnencreme und das stellt sich als problematischer heraus, als ich dachte...]

“Hast du sie?”
“Nein, ähm, sag mal, was hast du hier eigentlich alles drin??”

“Wieso?”
“Na wozu brauchst du denn beispielsweise dieses Tuch hier?”

“Zum Umbinden, wozu denn sonst?”
“Du hast doch aber immer die kurze Hose an.”

“Und wenn die mal nass wird?”
“Wieso sollte sie? Du rennst doch nur im Bikini rum!”

“Man weiß ja nie!”
“Und wozu brauchst du die Bürste?”

“zum Kämmen vielleicht??”
“Ja aber du hast doch noch nie…”

“Wenn wir spontan an die Poolbar wollen, zum Beispiel.”
“Da waren wir doch aber schon mehrfach!”

“Ja, aber nie richtig schick!”
“Wozu denn auch, wir sind im Urlaub!”

“Das verstehst du nicht. Was ist jetzt mit meinem Rücken?”
“Ach so, ja. Warte…”

[Ich öffne den Deckel der Flasche und mache einen ersten Klecks der Creme in meine Hand. Dann stelle ich die Flasche neben der Sonnenliege ab.]

“Du kannst doch die Sonnenmilch nicht in den Sand stellen!”
“Wieso denn nicht?”

“Weil die klebt und dann habe ich Sand in meiner Tasche!”
“Jaja, entschuldige!”

“Bitte auch unter den Trägern eincremen, ja?”
“Ja.”

“Hast du auch gut verteilt?”
“Ja doch.”

“Ich will keinen Sonnenbrand kriegen!”
“Warte, ich nehme noch ein bisschen nach…”

[Ein zweiter Klecks landet in meiner Hand und ich stelle die Flasche dieses Mal AUF die Liege.]

“Oh Mann, du bist so ein Schussel!”
“Was ist denn jetzt schon wieder??”

“Hier, du hast den Rand von dem Verschluss vollgekleckert!”
“Na und? Die Flasche ist doch eh leer jetzt, denke ich.”

“Wenn man das richtig macht, kommt da schon noch was!”
“Ist ja gut, kann ich jetzt weitermachen?”

“Ja. Reicht das denn noch nicht?”
“Doch, jetzt schon.”

“Was machst du denn da!?”
“Ich creme Schatz, ich creme.”

“Na gut, so, jetzt bist du dran.”
“Das ist nicht nötig, danke.”

“Ich will aber auch mal deinen Rücken eincremen!”
“Es ist doch aber jetzt nicht notwendig!”

“Warum denn nicht?”
“Schatz, weil ich ein T-Shirt an habe!”

“Dann zieh es doch aus!”
“Nein, es ist mir hier viel zu heiß!”

“Ach und deshalb hast du ein T-Shirt an??”
“Ja, damit ich auf den Schultern keinen Sonnenbrand kriege.”

“Ich kann die doch aber auch eincremen, die Schultern!”
“Ich möchte meine Schultern bitte selbst verwalten, geht das?”

“So bleibst du doch total käsig.”
“Mir ist das auch nicht so wichtig, wie dir.”

“Wenn man im Urlaub ist, muss man auch braun werden.”
“Ja, ein wenig, aber nicht im Holzkohle-Stil, so wie du.”

“Ich bin doch gar nicht braun.”
“Schatz, Nutella ist blasser, als du!”

“Nee und außerdem müssen wir beide braun werden.”
“Wieso?”

“Na wenn wir dann irgendwo hingehen und total unterschiedlich aussehen?”
“Schatz, wir sehen auch so schon ziemlich unterschiedlich aus.”

“Dann denken die Leute doch, dass wir nicht zusammen im Urlaub waren!”
“Na und? Das ist mir doch total egal!”

“Mir aber nicht!”
“Mir aber schon!”

“Zieh dein T-Shirt aus!”
“Nein! Zieh du deins doch an!”

“Ich will braun werden!”
“Ich nicht!”

“Du hast das Sonnenöl verkleckert!”
“Und du findest immer was zu meckern!”

“Nie darf ich dich eincremen!”
“Also gut, in Gottes Namen, meinetwegen!!”

-

“Die Flasche ist leer. Hast du noch was?”

Kopfschüttel…

 

 

Meine Liebste hat einen tollen Job, aber sie muss dafür auch sehr viel arbeiten. Ich bin stolz auf sie, aber manchmal nervt es auch, wenn es abends sehr spät wird. Sie sitzt dann an ihrem Computer und tippt und tippt und tippt… Wir haben zuhause zwei Computerarbeitsplätze.

“Ich muss dringend noch die Sachen eben fertig machen.”
“OK, naja. Mach nur, ich weiß ja, dass es wichtig ist.”

“Duu, musst du denn auch noch irgendwas arbeiten?”
“Ähm, nein? Eigentlich nicht unbedingt, warum?”

“Weil ich habe immer ein ganz schlechtes Gewissen.”
“Weswegen? Weil du noch arbeiten musst?”

“Nein, weil du NICHT arbeiten musst.”
“Also du fändest es gut, wenn ich jetzt auch arbeiten müsste??”

“Ja, weil dann würden wir zusammen arbeiten und hätten gemeinsam schlechte Laune.”
“Aber ich will jetzt erstens nicht arbeiten und zweitens schon gar keine schlechte Laune!”

“Ich hab das nicht so gemeint, entschuldige, sorry.”
“Ok, dann… na gut. Mir tut es auch leid. Und jetzt?”

“Gestern hast du doch auch lange am PC gesessen.”
“Ja, aber da habe ich doch nur rumgesurft. Und nicht gearbeitet.”

“Bei dir weiß man ja nie, was du da grade machst…”
“Schatz, wie meinst du denn das jetzt bitte?”

“Naja ich denke dann, dass du arbeitest, dabei machst du da nur WER WEISS WAS.”
“Was willst du denn jetzt damit wieder sagen?”

[Ich denke, dass sie mit "wer weiß was" ausschließlich Schweinkrams meint; oder was glaubt ihr?] 

“Keine Ahnung, nur so. Ich arbeite und du klickst da nur rum.”
“Aber du wolltest doch grade eben, dass ich auch was arbeite!”

“Ich denke du arbeitest an deinem Computer gar nicht??”
“MANCHMAL, nicht grundsätzlich, nee, ich meine, MEISTENS!”

“Ja aber was denn nun?”
“Schatz, ich werde verrückt… Egal. Soll ich jetzt ein bisschen ARBEITEN, damit du dich nicht so alleine fühlst im Arbeitszimmer? Wärst du dann glücklich?”

“Ja… Aber nicht nur wieder wer weiß was machen!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste benötigt für unseren Herbsturlaub noch diverse Kleinigkeiten: einen leichten Sommerrock, Flip-Flops mit Blume drauf (wichtig) und vor allem “irgendwas schönes”. Also fahren wir in eine Fabrikhalle, die nur aus Outlet-Stores besteht. Ganz coole Sache übrigens.

“Wahnsinn, hier sind ja mindestens 10-12 Outlets!”
“Ja, da findest du sicher was.”

“Da hinten ist ja auch Hilfiger, da finden wir bestimmt ein Shirt für dich!”
“Schatz, wir sind wegen dir hier. Ich brauche nichts.”

“Aber vielleicht sowas wie dein weißes mit dem grünen Streifen?”
“Finden wir sowieso nicht. Und ich brauche auch kein zweites, danke.”

“Jaja. Das sagst du immer. Ich darf dir ja auch nichts kaufen.”
“So habe ich das nicht gesagt! Ausgeschlossen sind nur Unterwäsche, Socken, Schuhe und Krawatten.”

“Warum denn?? Da will man dir was mitbringen und darf nicht.”
“Könnten wir uns jetzt erstmal auf dich konzentrieren?”

[Wir betreten Mexx...]

“Wie findest du den Blazer hier? Der ist schön, oder?”
“Ich dachte, du suchst einen Rock?”

“Ja doch, aber den könnte ich gut zu meiner braunen Hose…”
“Nee, finde ich nicht so, also… lass uns da hinten mal hingehen.”

“Und diese Jeans hier? Die hat einen ganz neuen Schnitt!”
“Wollen wir nicht erstmal nach Röcken…”

“Was ist, wird dir schon wieder langweilig?”
“Nein, nein, aber wenn wir uns alles anschauen, sind wir ja morgen noch nicht fertig.”

“Wir haben doch morgen eh nichts vor.”

[Wir betreten Marc O´Polo...]

“Schatz, wo bist du?? Hallo?”
“Jaja, hier bin ich doch. Schau mal, den Rock hier finde ich witzig.”

“Ja, der ist echt ein Witz, da hast du recht.”
“Ah, na gut, also nicht… und der hier?”

“Der ist doch viel zu kurz!”
“Würde dir aber auch stehen. Wieso denn bitte zu kurz?”

“Ich will in den Urlaub und nicht zur Wahl der Miss Mini! Männer…!”
“Aber… Na gut, es muss dir ja gefallen.”

“Ich will aber, dass dir das auch gefällt! Ich ziehe diese Hose mal an.”
“Ja, tu das, obwohl wir ja eigentlich…”

“Sei still und halt mal meine Tasche solange.”
“Ja Schatz…”

[Eine unglaublich lange Weile später...]

“Und?”
“Steht dir finde ich.”

“Typisch. Das sagst du doch nur, weil du weitergehen willst!”
“Wieso? Nein, also sie steht dir, oder ist was damit nicht in Ordnung?”

“Sprich mich heute nicht wieder auf Hosen an, das deprimiert mich!”
“Aber du wolltest doch, na gut…”

[Wir betreten Hilfiger...]

“Ja, das ist gut hier! Schau du doch schonmal nach Hemden.”
“Schatz, ich habe genug Hemden.”

“Ja aber du kannst doch auch mal gucken!”
“Lass mal. Wir müssen was für dich finden, sonst bist du wieder nöckelig.”

“Kann ich doch nichts dafür, dass ich nichts finde! Und du hilfst mir ja nicht.”
“Ich gehe zu den Hemden, Schatz…”

[Nach zwei Stunden haben wir alles durch, inklusive dem Outlet-Zooladen, wo ich meine Liebste nur mit großer Mühe davon abhalten kann, einem "sooo süßen" Kaninchen für 19,80 EUR die Freiheit zu schenken...]

“Hier gibt es gar keinen Zero-Laden. Wo ist denn Zero? Ich brauche Zero. Kein Wunder, dass ich nichts finde!”
“Zero trifft unser bisheriges Ergebnis ziemlich genau, naja… Das ist nicht hier, sondern in Habenhausen. Müssen wir da wirklich noch hin?”

“Es gibt tatsächlich ein Zero-Outlet? Natürlich müssen wir da hin! Wo steht das Auto?”

[Der Zero-Outlet-Store in Bremen ist riesig. Und DIE seelische Geduldsprobe für Männer schlechthin. Immerhin gibt es dort eine Kinderecke mit Fernseher. Es sitzen aber immer nur Männer dort. Heute gibt es "der kleine Eisbär"...]

“Du willst dich doch nicht ernsthaft da auch hinsetzen? Das ist für Kinder!”
“Ja aber es sind keine Kinder da. Schatz, darf ich? Bitte!”

“Nein, ich brauche dich. Du kommst mit mir mit!”
“Warum muss ich denn mit? Schau, da hinten kannst du in aller Ruhe…”

“Weil die hier so komische Preise haben. Das verstehe ich nicht.”
“Schatz, das ist doch einfach: Blau bedeutet 9,90 EUR, Rot 14,90 EUR und Silber 29,90 EUR.”

“Und außerdem musst du mir sagen, ob das dann gut aussieht.”
“Da hörst du doch sowieso nicht drauf!”

“Da gehen wir EINMAL zusammen shoppen! Los, komm jetzt. Dann darfst du zur Belohnung auch in den Saturn-Markt.”

[...die Aussicht auf den Besuch des Saturn-Marktes belebt meine letzten Kraftreserven. Ich werfe den Männern in der Kinderecke einen letzten wehleidigen Blick zu und schlappe meiner Liebsten hinterher. Eine Stunde lang...]

“So, jetzt haben wirs! Ich bin fertig.”
“Und das da ist jetzt die Ausbeute? Ein schwarzes Oberteil, wie du sie schon hunderte zuhause hast??”

“Ja, ich habe da schon welche von, aber erstens ist dieses ein bisschen anders und zweitens kostet es nur 9,90 EUR.”
“Oh Mann, das ist ja ein Wahnsinns-Schnäppchen. Aber gut, können wir dann jetzt? Saturn?”

“Ich wollte aber eigentlich an der Ecke noch ein Eis mitnehmen.”
“Ja, warum nicht. Äh: was heißt jetzt EIGENTLICH?”

“Das schmilzt dann so schnell und bei Saturn darf man kein Eis essen. Lass uns nach Hause fahren.”
“Ich will jetzt aber gerne noch zu Saturn! Du kannst ja im Auto sitzen bleiben. Schatz?”

“Nein, du hast mich begleitet, also gehe ich auch mit dir mit.”
“Also doch kein Eis und lieber zu Saturn?”

“Nein. Wir essen jetzt Eis und Saturn gibts nächste Woche. Shopping mit dir ist echt anstrengend!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste und ich wollen zu Bett gehen. Während ich bereits die Decke anwärme, verbringt die Liebste noch etwas Zeit im Badezimmer, da sie vor der erholsamen Nachtruhe noch schnell duschen wollte. Mit Haare waschen, das dauert…

“So, jetzt kann ich auch ins Bett huschen!”
“Das ist schön Süße. Hier, deine Decke ist schon angewärmt.”

“Hui, super! Da freue ich mich jetzt drauf! Aahhhh…”
“Du Schatz?”

“Was denn?”
“Sag mal, habe ich das eben richtig gehört?”

“Wieso? Was?”
“Mir war eben so, als hätte ich deine Haarspraydose gehört.”

“Ja, das kann sein.”
“Aha. Und warum Haarspray, wo du doch jetzt ins Bett gehst?”

“Ja, ähm, also das ist wegen dem Volumen.”
“Volumen?”

“Ja genau.”
“Verstehe, aber warum benutzt du es denn dann jetzt?”

“Damit meine Haare nicht so platt sind, warum denn sonst?”
“Ich dachte, das verwendet man morgens?”

“Schon, aber wenn ich es jetzt nicht benutzt hätte…”
“Dann wären heute Nacht deine Haare ohne Volumen gewesen?”

“Ja, und morgen auch.”
“Hä? Morgen wirkt das dann nicht mehr oder was?”

“Ach Schatz, davon verstehst du einfach nichts.”
“Aber ich finde das unlogisch!”

“Das ist nicht schlimm.”
“Na vielen Dank auch! Sehr entgegenkommend!”

“Freu dich doch, dass ich solche Schönheitstipps kenne.”
“Ich freue mich sehr Schatz.”

“Das klingt nicht sehr überzeugend?”
“Ach du, das ist nicht schlimm…”

“MANN!”
“Was denn??”

“Jetzt sag doch mal!”
“Was genau jetzt?”

“Wieso dir das egal ist, wie ich aussehe.”
“Es ist mir nicht egal, aber ich verstehe Dinge eben gerne.”

“Du willst verstehen, warum ich gut aussehe??”
“Nein, nein, das hast du jetzt völlig…”

“Das ist ja wohl Geschmackssache und ich dachte, dass du…”
“Also noch einmal, ich wollte lediglich wissen, ob…”

“Ob ich gut aussehe? Das wird ja immer besser!”
“Aber du verdrehst ja auch alles!”

“Ja tut mir leid! Entschuldige, dass ich gut aussehen möchte!”
“Das Haarspray am Abend macht also deine Haare schön.”

“Ach und ohne Spray sähe ich doof aus oder wie??”
“Nein, aber genau dieses Geheimnis wollte ich doch wissen!”

“Blödmann! Dann frag doch die Sendung mit der Maus!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste und ich sind im Kino gelandet. Der neue James Bond - Casino Royale - steht auf dem Programm. Womit wir nicht gerechnet haben: es gibt eine Pause in der Mitte des Films. Sowas…

“Hat der denn Überlänge?”
“Eigentlich nicht, voll blöd jetzt!”

“Wollen wir ins Foyer gehen?”
“Grr, das wollen die doch nur! Damit wir fleißig Eis kaufen und so.”

“Wie findest du denn den Film bis jetzt?”
“Naja… Also James Bond ist für mich irgendwie was anderes.”

“Ich verstehe gar nicht, warum die da jetzt gepokert haben.”
“Was?”

“Na das Spiel, mit den 100 Millionen da.”
“Schatz, das ist doch genau das, worum es geht!”

“Und wieso hat der Mann mit den komischen Augen…”
“Du meinst Le Chiffre…”

“Ja, warum hat der Herr Schiffe keine 100 Millionen mehr?”
“Er heißt LE CHIFFRE. Nicht Schiffe!”

“So wie die Anzeigen?”
“Was denn für Anzeigen??”

“Na Chiffre-Anzeigen.”
“Nein, nein, es heißt soviel wie Geldzähler, Umsatz, Zahlen.”

“Blöder Name, klingt so nach Buchhalter.”
“Ach TATSÄCHLICH! Ich breche zusammen…”

“Und warum hat der jetzt die Millionen nicht?”
“Weil er die an der Börse verspielt hat.”

“Und das war nicht sein Geld?”
“Nein, es gehörte den komischen Militärs da aus Uganda.”

“Und wenn der kein Geld hat, warum spielt der dann Poker?”
“Hast du eigentlich IRGENDETWAS von dem Film verstanden??”

“Ich kenne eben die James Bond-Filme nicht so wie du!”
“Ja aber… Naja etwas ungewöhnlich ist der schon, der Film.”

“Und da waren bisher auch gar keine dreckigen Sexszenen.”
“WAS?? DRECKIGE SEXSZENEN??”

“Ja, die sind doch sonst immer in den Bond-Filmen, oder?”
“Schatz! In keinem Film bisher hat es das gegeben!”

“Der zieht doch immer mehrere Frauen durch…”
“Um Gottes Willen, gut dass das Sean Connery nicht gehört hat.”

“Ja hat der Bond nun immer tolle Frauen oder nicht!?”
“Doch schon, aber immer charmant, elegant, leidenschaftlich!”

“Bisher hatte der erst eine und mit der nicht mal richtig.”
“Schatz… Musst du nicht auf Klo oder so?”

“Hoffentlich kommt da noch was, ich will was sehen.”
“Das glaube ich einfach nicht… James Bond steht doch für…”

“Ist dir schonmal aufgefallen, dass die nie aufs Klo gehen?”
“Wer jetzt?”

“Na James und seine… Wie heißt die noch?”
“Vesper. Sie heißt Vesper. Das ist doch der Witz…”

“Ach! DAS ist witzig?”
“Oh Mann… Vesper bedeutet doch Zwischenmahlzeit…”

“Ach und der Bond vernascht die dann also noch?”
“Davon können wir ausgehen, glaube ich…”

“Ja, das ist lustig!”
“Schön Schatz… Dann kriegst du auch noch deine dreckige…”

“Ich meinte das ja gar nicht so! Vernaschen klingt besser.”
“Na gut. Von mir aus. Nie wieder gehe ich mit dir in einen…”

“Ich bin sowieso nur wegen dir in den Film gegangen.”
“Ja nee, iss klar! Nur wegen mir also? Na super!”

“Weißt du, ich mache das jetzt wie James und Vesper.”
“Was jetzt?”

“Ich gehe jetzt auf Klo und zwar so schnell, dass du es gar nicht bemerken wirst!”

Kopfschüttel…

 

 

 

Meine Liebste und ich machen klar Schiff in unserer Wohnung; nach den ganzen Feiertagen ist das wohl auch dringend mal wieder notwendig.
Während die Liebste sich mit dem Badezimmer beschäftigt, habe ich die ehrenvolle (und nicht gerade von mir geliebte) Aufgabe bekommen, die Betten neu zu beziehen.

“Schatz, was machst du denn da??”
“Ähm… Ich beziehe die Betten, Süße?”

“Mit DER Bettwäsche da??”
“Wieso? Was ist damit?”

“Wo hast du die denn ausgegraben?”
“Na die war im Schrank, wo denn sonst?”

“Die haben wir ja schon ewig nicht mehr benutzt!”
“Na und? Stimmt damit was nicht?”

“Lass mal riechen…”
“Riechen??”

“Bäh, die müffelt ja!”
“Quatsch!”

“Weil die schon so lange im Schrank lag!”
“Na schön, also soll ich eine andere nehmen, ja?”

“Ja.”
“Welche denn.”

“Egal. Du machst das schon.”
“Nee, das ist nicht egal, hinterher ist es wieder verkehrt!”

“Was soll das denn heißen??”
“Wenn ich zum Beispiel sage: wir nehmen jetzt die rote Bettwäsche.”

“Ja, und dann??”
“Dann passt dir daran wieder irgendwas nicht!”

“Pff! Dann nimm doch die rote!”
“Nee, ich nehme jetzt die weiße mit den blauen Streifen.”

“Das würde ich ja nicht machen.”
“Himmel! Habe ich ja gleich gesagt!”

“Ich weise doch nur darauf hin?”
“Worauf weist du hin!”

“Dass die gestreifte Bettwäsche nicht so gut ist.”
“Und warum?? Die haben wir doch schon 1000-mal benutzt!”

“Weil da die ganzen Knöpfe ab sind.”
“Was??”

“Ich weiß auch nicht, aber die Knöpfe sind alle weg.”
“Na toll.”

“Und ich mag das nicht, wenn die Bettdecke unten raushängt.”
“Also schön… Dann nehme ich jetzt doch die rote Bettwäsche…”

“Die rote??”
“Du hast EBEN gesagt, ich soll die rote nehmen!”

“Nein, ich meinte nur, du KÖNNTEST die rote nehmen.”
“Eben, und die nehme ich jetzt.”

“Nimm lieber die grüne.”
“Ich bin schon wieder kurz vor einem Nervenzusammenbruch…”

“Nur, weil du EINMAL die Betten beziehen sollst??”
“Also ich nehme jetzt die GRÜNE Bettwäsche, ja??”

“Kannst du machen, ja.”
“Und mit der grünen ist alles in Ordnung und OK und so?”

“Jaja, natürlich!”
“Und da sind auch alle Knöpfe dran und nichts hängt am Ende raus?”

“Ich denke schon.”
“Gott sei dank…”

“Obwohl wir die grüne Bettwäsche ja ziemlich oft benutzen…”
“SCHATZ!!”

“Schon gut, nimm die grüne, ich habe ja nur laut gedacht…”
“Mann, was für ein Stress, nicht zu fassen…”

“Ja, das ist schon sehr merkwürdig…”
“Was! Dass man mit dir selbst bei der Bettwäsche Stress kriegt??”

“Nee.”
“Sondern?”

“Dass Männer nicht mal die Betten selbst neu beziehen können!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste hält sich seit Stunden im Arbeitszimmer auf und kramt in dutzenden ihrer Schachteln herum; darüber hinaus darf ich diesen Raum zurzeit nicht betreten, und damit ist klar:
es muss sich um die alljährliche Einpackorgie der Weihnachtsgeschenke handeln! Währenddessen sitze ich nebenan im Wohnzimmer und schaue fern.

“Schatz? Schaaatz!”
“Was ist denn, Süße?”

“Haben wir noch Tesafilm?”
“Nur das, was im Schrank ist; oder besser: war…”

“Mehr nicht??”
“Nein.”

“Ich brauche nur noch ein klitzekleines Stück!”
“Dann bereite doch alles vor und morgen kaufen wir neues.”

“Hm… Ich wollte aber doch heute fertig werden…”
“Welches Geschenk fehlt denn jetzt noch?”

“Deins! Das habe ich bis zum Schluss aufgehoben.”
“Naja, das musst du doch nicht unbedingt zukleben…”

“Wieso nicht?? Du willst wohl vorher gucken, was!?”
“Nö, aber ich meine, wenn das nicht zu ist, also…”

“Das wird vernünftig zugeklebt und fertig!”
“Na gut, wenn du meinst. Aber wegen mir ist das nicht unbed…”

“Oder hast du etwa schon geguckt!?”
“Nein.”

“Doch, du hast bestimmt schon geguckt, oder!?”
“Nein.”

“Doch!”
“Nein!”

“Deshalb brauche ich es auch nicht mehr einpacken!”
“Ich meinte doch nur, dass…”

“Was ist es denn?? Sag doch!”
“Liebste, ich weiß nicht, was du mir schenken möchtest!”

“Ehrlich nicht?”
“Nein.”

“Wäre auch blöd, weil wir uns ja nur EIN Geschenk schenken.”
“Ja.”

“Dann wäre ja die ganze Überraschung dahin, verstehste?”
“Ja. Aber ich habe nicht geguckt. Ich weiß es nicht.”

“Du kannst ja mal raten…”
“Och Schatz, ich möchte nicht raten!”

“Nun rate doch mal!”
“Ich möchte mich lieber einfach überraschen lassen.”

“Du kommst sowieso nicht drauf, du kannst ruhig raten!”
“Na schön, hm… Eine Autorennbahn mit drei Loopings.”

“Pff! Falsch! Zwei Versuche hast du noch.”
“Dann vielleicht mein eigenes Billard-Zimmer.”

“Billard-Zimmer, du spinnst wohl! Ein Versuch noch…”
“Hm… Eine Visitenkarten-Schachtel für meine Arbeitstasche.”

“-”
“Was ist?”

“Du bist so gemein, weißt du das!?”
“Ich? Warum??”

“Du hast ja doch geguckt!”
“Wieso? Hast du wirklich eine Visitenkarten-Schachtel??”

“Natürlich, aber das weißt du ja schon, du Blödmann!”
“Ich wusste das nicht! Ich haben nur geraten!”

“Sowas kann man nicht raten, du hast im Schrank gewühlt!”
“Habe ich nicht!”

“Jetzt ist es keine Überraschung, die hast du mir verdorben!”
“Ich dir??”

“Weißt du, wie lange ich eine schöne Kartenbox gesucht habe??”
“Aber ich sollte doch raten, das wolltest du doch unbedingt!”

“Ja, aber du wusstest es ja sowieso schon!”
“Wusste ich nicht!”

“Dann musst du mir jetzt sagen, was ich kriege!”
“Wie bitte??”

“Das bist du mir ja jetzt wohl schuldig!”
“Ich bin dir was schuldig? Du spinnst ja wohl!”

“Du weißt, was du kriegst, dann will ich wissen, was ich kriege!”
“Na schön, dann sage ich es dir.”

“Und was?”
“Du kriegst Tesafilm, ganz toll verpackt und 1a zugeklebt.”

“Du bist sooo doof!”
“Aber du hast dir doch was gewünscht, was du gebrauchen kannst?”

“Du kannst dir deinen Tesafilm in die Haare schmieren!”
“Och, und ich dachte, du freust dich…”

“Morgen gehe ich los und kaufe dir ein anderes Geschenk…”
“Aber das brauchst du nicht, ich freue mich doch über eine…”

“Dann kann ich ja auch gleich noch Tesafilm kaufen.”
“Wieso das denn? Das kriegst du doch schon von mir! Haha!!”

“Sehr witzig, Schatz, wirklich SEHR witzig!”
“Du darfst es auch ausnahmsweise schon vorher aufmachen!”

“Ja, aber ich brauche so ungefähr… 20 Meter etwa.”
“Wie bitte? 20 Meter??”

“Ja!! Damit klebe ich DICH an eine Mondrakete und dann los!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste und ich sind bei Freunden zu einer Silvesterparty eingeladen.
Immerhin werden zirka 30 Gäste erwartet und daher wollen die Gastgeber verständlicherweise nicht alles alleine organisieren. Deshalb gab es vor kurzem per Mail eine Liste mit möglichen Dingen, die mitgebracht werden könnten.
Und diese Liste hat die Liebste jetzt in ihren Fingern…

“Du Schatz, was wollen wir denn mitbringen?”
“Was steht denn da alles drauf, Süße?”

“Kartoffelsalat, Salzstangen, Ramazotti, Frikadellen, Tiramisu…”
“Aha. Also alles. Toll.”

“Naja, wir sollen ja nur eine Sache mitbringen, nicht alle.”
“Und woher wissen wir, was die anderen schon mitbringen??”

“Das steht hier nicht.”
“Also haben wir dann hinterher fünfmal Tiramisu, oder was??”

“Ich soll Birgit anrufen, wenn wir was ausgesucht haben.”
“Ruf sie doch einfach an und frag, was noch offen ist?”

“Habe ich ja schon.”
“Und??”

“Die anderen haben auch nur gefragt, was noch offen ist…”
“Das ist ja wieder eine SUPER Organisation, ehrlich!”

“Da kann ich doch nichts dafür!”
“Dann machen wir eben was, was nicht auf der Liste steht.”

“Wieso das denn??”
“Weil das dann ja niemand anderes mitbringt.”

“Hm… Aber Birgit hat sich doch extra Gedanken gemacht und…”
“Salzstangen und Kartoffelsalat, das ist ja wirklich sehr originell!”

“Na und? Solche Sachen dürfen doch aber auch nicht fehlen!”
“Gib mir bitte mal die Liste, ich will selber mal gucken.”

“Hier, bitte.”
“Danke. - Da steht ja auch Feuerwerk drauf!”

“Ja, voll blöd, ich verstehe gar nicht, was…”
“Das nehmen wir, wir bringen Feuerwerk mit, wollte ich sowieso.”

“Nee! Das machen wir nicht!”
“Und warum nicht??”

“Weil das bestimmt alle machen und dann klappt ja nichts.”
“Was klappt denn da nicht??”

“Dann haben wir hinterher nur Knaller, aber nichts zu essen!”
“Pff! Oder wir haben nur Tiramisu, aber keine Knaller!”

“Die ganzen Kerle bringen bestimmt alle Feuerwerk mit.”
“Aha! Und nur ich darf nicht, oder was??”

“Wir könnten ja gefüllte Blätterteigtaschen machen…”
“Stehen die auf der Liste?”

“Nein.”
“Dann machen wir das auch nicht.”

“Teigtaschen kommen immer gut an, besonders bei Männern!”
“Leuchtraketen und frivoles Tischfeuerwerk auch.”

“Dass ihr Männer immer knallen müsst, das kostet nur Geld!”
“Während wir knallen, könnt ihr Frauen ja euer Tiramisu aufessen!”

“Wir bringen Blätterteigtaschen mit und fertig!”
“Also erstens steht das nicht auf Birgits aufwendiger Spezialliste…”

“Na und? Sie hat aber bestimmt nichts dagegen!”
“Und zweitens gehen wir da ja zum Feiern hin und nicht zum Futtern.”

“Jetzt weiß ich´s! Wir teilen uns das, damit jeder zufrieden ist.”
“Du meinst, du machst Teigtaschen und ich hole China-Böller?”

“Quatsch! So meine ich das doch nicht!”
“Nicht?? Sondern?”

“Ich mache Blätterteigtaschen mit Chili-Füllung für die Männer.”
“Für die Männer?? Und was mache ich??”

“Du machst das Tiramisu für uns Frauen!”

Kopfschüttel…

 

 

Meine Liebste und ich sitzen am Abend vergnügt in der Bar Celona an der Bremer Schlachte und trinken Cocktails. Uns schräg gegenüber sitzt auch ein Pärchen, allerdings kommen die beiden gar nicht zum Trinken, da sie nur mit Händchen halten, Knutschen und sich Anlächeln beschäftigt sind…

“Die sind bestimmt frisch verliebt, guck mal!”
“Ja, sieht so aus, Süße…”

“Die ganze Zeit knutschen die schon rum.”
“Tja, wo die Liebe so hinfällt…”

“Wieso? Die passen doch ganz gut zusammen?”
“Tun sie das?”

“Ja.”
“Und wieso?”

“Findest du nicht, dass die gut zusammen passen?”
“Weiß ich nicht, woran soll man das erkennen??”

“Also erst einmal sind beide ordentlich angezogen.”
“Joah…”

“Und die haben beide eine ähnliche Figur.”
“Joah…”

“Und die sind beide irgendwie niedlich.”
“Niedlich? Naja…”

“Doch, die sind niedlich!”
“Na schön, dann sind sie halt niedlich.”

“Man sieht doch, dass die Chemie da stimmt!”
“Ekelhaft, dass die ihre Chemie so in der Öffentlichkeit…”

“Du bist doof! Die sind verliebt und dann dürfen die das!”
“Von mir aus…”

“Ob wir beide zusammen wohl auch so niedlich aussehen?”
“Wie die?? Wir sind doch ganz andere Typen.”

“Soll das heißen, wir sehen zusammen nicht so niedlich aus?”
“Du vielleicht, ich nicht.”

“Ich will doch aber wissen, wie wir zusammen aussehen!”
“Keine Ahnung, kannst ja mal rumfragen hier…”

“Los, küss mich.”
“Jetzt??”

“Wann denn sonst!? Küss mich.”
“Sehr romantisch…”

“Küsst du mich jetzt, oder nicht?!”
“Küss du mich doch!”

“Die da muss bestimmt nicht betteln, um geküsst zu werden!”
“Die will ich aber nicht küssen.”

“Du sollst MICH küssen, nicht die da!”
“Ach so…”

“Blödmann!”

[Die Liebste steht von ihrer Bank auf, kommt um den kleinen Tisch herum zu mir und setzt sich auf meinen Schoß.]

“Küss mich!”
“Schatz, du sitzt genau auf meinem…”

“Bin ich dir etwa zu schwer??”
“Nein, aber…Arrghh!”

“Jetzt nimm mich doch mal in den Arm!”
“Also schön, ist es so recht?”

“Ja, und jetzt küss mich! Aber verliebt.”
“Wie küsst man denn verliebt??”

“War ja klar, dass du das schon nicht mehr weißt!”

[Nachdem ich kurz darüber nachgedacht habe, wie denn wohl ein verliebter Kuss nun auszusehen hat, küsse ich - wie befohlen - die Liebste einmal heiß und innig und hoffe, dass es ihren Ansprüchen genügt hat...]

“Was! Das war´s jetzt schon??”
“Habe ich dich geküsst, oder nicht?”

“Aber doch nur ein Mal!”
“Wie oft muss man denn?”

“So oft, wie es sein muss eben!”
“Ähm… Und woher weiß man, wie oft das sein muss??”

“Bis die Frau dahin schmilzt und nur noch Sternchen sieht!”
“Und siehst du schon Sternchen?”

“Nein, völlige Finsternis. Los, noch mal!”

[Erneut greife ich mir die Liebste und gebe ihr einen heißen Hollywood-Kuss vom Allerfeinsten. Also wenn sie dabei jetzt vor lauter Sternchen den Mond nicht mehr sehen kann, dann weiß ich auch nicht!]

“-”
“Und?”

“Was und!”
“Alles voller Sternchen?”

“Wohl eher ein Teelicht…”
“Sehr witzig!”

“Guck mal da, der fasst ihr an den Popo!”
“DAS kann ich auch!”

“Nimm deine Hand da weg!”
“Das gehört aber auch zum verliebt sein.”

“Das kommt später, erst musst du mich verliebt anschauen.”
“Och Schatz!”

“Nun mach, du wirst mich ja wohl verliebt anschauen können!”
“Voila!”

“DAS nennst du verliebt anschauen??”
“Wie nennst du das denn??”

“So guckt man höchstens, wenn man an einem Käsestand steht!”
“Da kriegt man wenigstens was für sein Geld!”

“Du kriegst von mir auch was, und zwar einen Tritt in den…”
“Sei jetzt still, die Leute gucken alle schon!”

“Echt?? Super!”
“Was ist denn daran bitte super??”

“Die denken jetzt auch alle, dass wir frisch verliebt sind!”

Kopfschüttel…


 

Meine Liebste war heute ausnahmsweise mal allein in der Stadt, um einige Besorgungen zu machen.
Es würden einige wichtige Dinge fehlen, die gekauft werden müssten, hat sie gesagt…
Wieder zuhause angekommen, treffen wir uns in der Küche.

“Da bin ich wieder!”
“Das sehe ich, Süße.”

“Freust du dich gar nicht?”
“Doch, natürlich. Schön, dass du wieder da bist.”

“Das meine ich doch gar nicht!”
“Nicht? Was denn sonst?”

“Na, dass ich so viele tolle Sachen gekauft habe!”
“So? Was hast du denn alles gekauft?”

“Ich wollte neue Sofakissen haben.”
“Brauchten wir denn neue??”

“Nein, aber ich wollte mal wieder andere.”
“Aha, naja… Und? Wo sind sie?”

“Ich habe nirgendwo schöne Kissen gefunden.”
“Ähm…”

“Aber dafür habe ich einen tollen Dekoteller mitgebracht!”
“Und was ist mit den Kissen?”

“Ist doch jetzt egal, ich zeige dir gleich mal den Teller.”
“Gerne, aber sag mal: was soll der denn dekorieren?”

“Die neuen Tischsets.”
“Brauchten wir auch neue Tischsets??”

“Ja, passend zu den neuen Kissen.”
“Ähm, aber du hast doch gar keine Kissen gekauft??”

“Richtig, das sagte ich ja bereits.”
“Aber dann hast du trotzdem Tischsets geholt??”

“Nein.”
“Nein??”

“Sag mal, hörst du mir eigentlich zu??”
“Ja, schon, aber…”

“Ich habe leider keine Tischsets kaufen können.”
“Weil du ja vorher keine Kissen kaufen konntest, richtig?”

“Quatsch!”
“Aber du wolltest doch passende…”

“Ich hatte einfach keine Zeit mehr für die Tischsets!”
“Liebste, du warst 4 Stunden weg, da hattest du keine Zeit??”

“Ich habe so lange für die dicke viereckige Kerze gebraucht.”
“Welche Kerze denn??”

“Na die, die auf den Dekoteller soll?”
“Aber sollte der Teller nicht auf die Tischsets??”

“Der Teller soll doch nicht auf die Tischsets, du Blödmann!”
“Aber du hast doch eben gesagt, dass…”

“DAZWISCHEN, der soll DAZWISCHEN!”
“Ach so, dazwischen…”

“Das ist ja wohl klar!”
“Ja, natürlich, dumm von mir…”

“Und dann habe ich plötzlich eine kleine Vase entdeckt.”
“Soll die vielleicht auch auf den Dekoteller?”

“SCHATZ!”
“Entschuldigung…”

“Die sollte neben die Tulpenlichter.”
“Welche Tulpenlichter??”

“Die ich gekauft habe.”
“Aha, und dazu dann die passende Vase, ja?”

“Nein.”
“Liebste, ich glaube, gleich drehe ich durch…”

“Das ist doch ganz einfach! Die Vase war eigentlich super.”
“Super, OK. Aber??”

“Ich fand eine Vase dann doch irgendwie spießig.”
“Und jetzt müssen die Tulpenlichter ganz alleine sein??”

“Wieso alleine?”
“Du wolltest doch die Vase zu den Lichtern stellen, oder nicht??”

“Ich habe doch noch den Dekoteller und die Kerze?!”
“Wieso bin ich da nicht gleich drauf gekommen…”

“Weil du dir das alles gar nicht richtig vorstellen kannst!”
“Das stimmt! Wolltest du nicht eigentlich Kissen kaufen?”

“Wenn es doch aber keine gab?”
“Warum kaufst du denn dann diesen ganzen Kleinkram!?”

“Das soll eben alles zusammen passen!”
“Aber du hast doch noch gar keine Kissen!?”

“Na und?”
“Wie kannst du dann wissen, ob deine Dekosachen dazu passen??”

“Muss ich dir das wirklich erklären, Schatz?”
“JA! Bitte!”

“Wir fahren einfach am Wochenende zusammen zu Zurbrüggen.”
“Ach! Und dann??”

“Dann suchen wir 4 Kissen, die zu meinen Dekosachen passen.”
“Wir?? Soll das heißen, du und ich?? Also ICH bestimmt NICHT!”

“Wieso denn nicht??”
“Weil es unmöglich ist, dazu genau passende Kissen zu finden!”

“Na gut, dann mache ich das, wenn das für dich zu schwer ist.”
“Danke… Obwohl es mich wundert, dass du so schnell zustimmst…”

“Wieso? Du guckst dann eben nach den passenden Tischsets!”

Kopfschüttel…

 

Meine Liebste und ich sitzen am Abend im Wohnzimmer und warten auf den Start des allabendlichen Fernsehprogramms.
Da noch ein paar Minuten Zeit verbleiben, beschließe ich, noch einmal eben schnell meine Emails abzurufen; vielleicht gibt es ja noch etwas Neues.

“Wollten wir nicht zusammen “Plötzlich Papa!” gucken??”
“Doch, Süße. Ich will nur noch eben schnell meine Emails checken.”

“Na das kenne ich, das dauert dann doch wieder Stunden!”
“Und wenn schon!? Die Serie ist doch eh nur was für dich, nicht für mich.”

“Ich finde das sehr lustig, dass der Anwalt da mit den…”
“Jaja, danke. Du musst mir die Handlung jetzt nicht erklären.”

“Aber du guckst das doch auch mit, oder?”
“Gleich.”

“Wir können auch was anderes gucken?”
“Nein, nein. lass. Ich will ja nur schnell meine Emails abrufen.”

“Wer soll dir denn jetzt noch schreiben?”
“Och Schatz, bitte, nun lass mich doch mal machen!”

“Bitte sehr, bitte sehr…”

[Nachdem sich die Liebste wieder dem Fernseher zugewendet hat, klappe ich mein Notebook auf und starte Outlook; es trudeln sieben Mails ein, von denen vier sofort im SPAM-Filter landen, eine enthält einen Newsletter und die anderen beiden sind merkwürdig:
einmal eine Bestellbestätigung für Musikdownloads vom Mediamarkt (!) und einmal von Worldpay, einem Internet-Bezahldienstleister...
Ich bin mir aber sicher, dass ich beim Mediamarkt keine Musik heruntergeladen, geschweige denn gekauft habe!]

“Und? Hast du Emails?”
“Ja… Sag mal Schatz, ich habe hier eine Mail vom Mediamarkt…”

“Ich weiß.”
“Das weißt du??”

“Ja. Ist doch nicht schlimm, oder?”
“Ähm… Hast du da etwa was mit zu tun??”

“Ich habe mir da Musik runtergeladen, hat mir Anne empfohlen.”
“Auf der Mediamarktseite im Internet??”

“Ja, ging ganz gut! 99 Cent pro Song.”
“Du??”

“Wieso nicht? Glaubst du, ich kriege das nicht hin, oder was??”
“Du hast 12 Songs für 11,88 Euro runtergeladen??”

“Ich dachte, du könntest mir da dann eine CD von brennen?”
“Das ist ja alles schön und gut, aber wieso kriege ICH diese Emails??”

“Na weil ich da deine Emailadresse angegeben habe, deswegen.”
“Du hast MEINE Emailadresse benutzt??”

“Ist das schlimm?”
“JA!!!”

“Warum? Ich habe die Musik doch schon?”
“Aber wieso bestellst du denn mit MEINER Emailadresse!?”

“Du sagst doch immer, dass ich im Internet vorsichtig sein soll!”
“Das ist ja auch richtig, aber…”

“Wo ist dann das Problem?”
“WIESO NIMMST DU DAFÜR DENN MEINE EMAILADRESSE!?”

“Man musste eine angeben, und da dachte ich…”
“Du hast doch eine eigene Adresse, wieso hast du die nicht genommen??”

“Du hast gesagt, dass du hunderte Emails kriegst jeden Tag.”
“Eben!”

“Da macht doch eine mehr oder weniger nichts aus, oder?”
“Aber jetzt haben die ja MEINE Emailadresse!”

“Ich dachte, dass da bestimmt irgendwelche Werbung kommt.”
“Das vermute ich auch!”

“Und ich will doch keine Werbung kriegen.”
“Ich doch aber auch nicht!”

“Ach so…”
“Wie!? Mehr hast du dazu nicht zu sagen??”

“Aber du rennst doch dauernd zum Mediamarkt, wieso…”
“Das ist ja wohl etwas GANZ anderes!”

“Das wusste ich nicht, tut mir leid, Schatz.”
“Auf was für Ideen du immer kommst!”

“Dann muss ich dir wohl noch etwas beichten…”
“Sag jetzt nicht, dass du auch noch mit meiner Kreditkarte bezahlt hast!?”

“Nein, nein.”
“Na immerhin… Also was musst du mir noch beichten?”

“Ich habe doch gestern nach Rentenversicherungen gegoogelt.”
“Oh nein! Hast du da etwa auch irgendwo meine Email angegeben??”

“Nein, natürlich nicht, keine Sorge.”
“Gott sei Dank… Das wäre eine echte Katastrophe geworden…”

“Deine Emailadresse nicht, aber deine Handynummer!”

Kopfschüttel…

 

 

Meine Liebste und ich sind heute schon früh aufgestanden, da wir für einen geschäftlichen Termin bereits um 9.30 Uhr in Hamburg sein müssen; und die A1 von Bremen nach Hamburg ist morgens wahrlich kein Zuckerschlecken…
Schnell noch ein kleines Frühstück genießen und dann müssen wir auch schon los, um nicht zu spät zu kommen.

“Irgendwie muss ich noch was essen, glaube ich…”
“OK, was möchtest du denn haben, Süße?”

“Hm…”
“Ich schmiere dir schnell noch ein Brot, ja?”

“Nee.”
“Dann vielleicht einen Apfel?”

“Nee.”
“Einen Joghurt? Wir haben noch Blaubeere.”

“Nee.”
“Och Schatz! Dann weiß ich auch nicht!”

“Irgendwas, nur eine Kleinigkeit…”
“Wir haben noch Milchschnitte, fällt mir gerade ein!”

“Oh ja, Milchschnitte ist gut!”
“Also schön. Warte…”

“Ich nehme eine halbe Milchschnitte.”
“Wie bitte??”

“Eine halbe.”
“Ich soll dir die Milchschnitte noch teilen??”

“Du kannst die andere Hälfte haben.”
“Ich hasse Milchschnitte!”

“Ich will aber doch nicht so viel jetzt!?”
“Schatz! EINE Milchschnitte, das sind zwei Bissen!”

“Die schaffe ich nicht.”
“Du wirst ja wohl lächerliche 30 Gramm Milchschnitte schaffen!”

“Sind das nur 30 Gramm??”
“28 Gramm, um genau zu sein…”

“Dass 14 Gramm so satt machen können, erstaunlich!”
“Eine halbe Milchschnitte bleibt ja alleine schon im Hals kleben!”

“Bleibt sie nicht!”
“Natürlich! Da kommt im Magen gar nix von an!”

“Dann trinke ich eben noch was. Zum Runterspülen.”
“Auf so eine Idee kann auch wirklich nur eine Frau kommen!”

“Kannst du mir noch den Multivitaminsaft geben, bitte?”
“Gerne! Und wie viel? Ein viertel Glas vielleicht??”

“Nee, ein halbes.”
“Schatz!”

“Warum regst du dich denn so auf, ich will doch nur frühstücken!”
“Aber das ist doch kein Frühstück! Eine HALBE Milchschnitte!”

“Gib mir jetzt die Milchschnitte und sei still, ja?”
“Gott, mein Blutdruck, und das am frühen Morgen schon…”

“Haben wir gleich noch 5 Minuten Zeit?”
“Nein.”

“Oder 3 Minuten?”
“Wofür denn… Willst du vielleicht noch deinen Mantel teilen?”

“Nein, das geht ja gar nicht!”
“Bei dir kann man nie wissen…”

“Ist doch alles in Ordnung, ich sage doch gar nichts!”
“Jaja… Also wofür brauchst du noch 3 Minuten…”

“Ich muss noch schnell zum Bäcker unten, was erledigen.”
“Zum Bäcker?? Was willst du da denn noch??”

“Mir ein Brötchen für die Fahrt kaufen natürlich!”

Kopfschüttel…