geschrieben am am Sonntag, 14. Dezember 2008 um 10:31

Nun sind es noch 10 Tage, dann ist Heiligabend und der Weihnachtsstress feiert fröhliche Urstände - jedenfalls, wenn man so durch die Stadt geht, und beobachtet, was die Leute so treiben.

Wobei das ja, wenn man es recht bedenkt, eigentlich zwei Dinge sind, die nicht zusammen gehören - Weihnachten und Stress.

Weihnachten ist bei aller Freude über Christi Geburt zumindest hier bei uns ja eigentlich ein ruhiges Fest mit Kerzenschein, guten Gerüchen nach Gebäck, Gewürzen und leckerem Essen.
Weihnachtsbilder strahlen Ruhe aus und Frieden aus und bilden so dass ab, was die meissten von uns sich als Weihnachtsstimmung wünschen.

Ja gut, ein paar Geschenke können auch sein - auch das gehört dazu, keine Frage.

Mit den Geschenken soll ein kleines Stückchen Weihnachtsfreude weitergegeben werden und sie sollen daran erinnern, dass damals Menschen in den Stall in Bethlehem kamen, um das Kind Jesus auf der Erde willkommen zu heissen.

Aber wie das so ist in dieser Welt, gute Ideen verselbständigen sich manchmal und verkehren sich ins Gegenteil. Und so wurde im Lauf der Zeit aus den Willkommensgaben der Hirten und Könige für viele Menschen der “wahre” Zweck des Weihnachtsfestes - und sie sind nur glücklich, wenn sich die Geschenkpäckchen am heiligen Abend so hoch stapeln, dass von der Krippe unter dem Weihnachtsbaum nichts mehr zu sehen ist.

Aus dem Auge, aus dem Sinn - im wahrsten Sinne des Wortes.

Damit kommt dann plötzlich der Stress ins Spiel - Geschenke für Tante Erna und Cousin Klaus-Dieter besorgen sich ja nicht von selbst, sondern müssen in Geschäften und auf Weihnachtsmärkten mühsam erkämpft werden, auch Geschenkpapier und Schleifen gehören dazu, und natürlich ist mal wieder der Tesafilm alle, wenn man schwerbeladen zuhause angekommen ist…. Und die Batterien für Neffe Heinzies Spielzeugpanzer sind auch nicht da!
Also: nochmal los, und die Gelegenheit gleich genutzt, um die leckeren Spekulatius in der kleinen Bäckerei am anderen Ende der Stadt mitzubesorgen….

Mal ehrlich, so geht das doch in vielen Haushalten zu an den Adventswochenenden, oder ?

Am Heiligabend ist dann Showdown angesagt, aus den Paketbergern werden Altpapier- und Verpackungsberge, die Weihnachtsgans ist angebrannt, weil Mutti den heulenden Heinzie trösten muss, dessen Panzer nicht “in echt” schiessen kann. Und Vati überlegt, worin sich die diesjähriger SOS-Kravatte von der letztjährigen unterscheidet - Das ganze Drama untermalt von dröhnenden Weihnachtschorälen aus dem Fernseher und blinkenden Lichterketten am im allerletzten Moment besorgten Weihnachtsbaum…..
An die Krippe darunter denkt immer noch niemand - und natürlich auch nicht an das, was sie symbolisiert.

Weihnachtsfrieden in Deutschland - so also sieht der aus???